
Jagdhunderassen
Jagdhunde sind unverzichtbare Partner für Jäger, wenn es darum geht, die Jagd waid- und tierschutzgerecht auszuüben. Die Jägervereinigung Oberhessen legt großen Wert auf eine praxisgerechte Ausbildung von Jagdhunden, um eine tierschutzkonforme Jagdausübung zu gewährleisten. Wie es oft heißt: „Jagd ohne Hund ist Schund“, und tatsächlich sind gut ausgebildete Jagdhunde von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Jagd. Die Ausbildung junger Jagdhunde ist ein wichtiger Prozess, der mit einer Prüfung abschließt. Nur geprüfte Hunde dürfen im Jagdgebrauch eingesetzt werden.
Die meist geführten Jagdhundrassen
1. Deutsche Vorstehhunde
Vorstehhunde gehören zu den am häufigsten geführten Jagdhunden. Sie repräsentieren den sogenannten “Vollgebrauchshund”. Die Hunde sind für alle anfallenden Arbeiten (ausgenommen Bauarbeit) in Feld, Wald und Wasser brauchbar.
2. Weitere kontinentale Vorstehhunde
3. Apportierhunde
Apportierhunde werden vor allem auf der Enten- oder Niederwildjagd eingesetzt. Hierbei sind sie Spezialisten für die „Arbeit nach dem Schuss“. Mit dem für sie typischen „weichen Maul“ bringen sie das erlegte Wild zu Ihrem Hundeführer. Typisch für alle Retrieverrassen ist die Wasserfreude und der Wunsch dem Hundeführer zu gefallen, der sogenannte Will-to-please.
4. Stöberhunde
Der Stöberhund steht nicht vor, ansonsten erledigt er alle Arbeiten wie der Vorstehhund. Seine ursprüngliche Aufgabe ist es, Niederwild aus dichter Deckung wie Gebüsch oder Schilf aufzustöbern. Der Stöberhund arbeitet weiträumig und gründlich im Gelände sowie selbständig ohne Sichtkontakt zu seinem Führer. Der Spurlaut ist bei dem außer Sicht jagenden Stöberhund eine unabdingbare Anlage.
5. Bracken
Bracken sind die älteste Jagdhundegruppe überhaupt, aus ihnen sind fast alle anderen hängeohrigen Jagdhunderassen hervorgegangen. Bereits aus römischen Schriften von vor über 2000 Jahren ist die markante Jagdweise der Bracken überliefert, die sich bis in die heutige Jagdpraxis erhalten hat: Das spur- und fährtenlaute Verfolgen von Haarwild vor dem Schuss gehört damit nach wie vor zu den Hauptaufgaben der Rassengruppe, die auch „Laufhunde“ oder „jagende Hunde“ genannt werden. Aufgrund ihrer feinen Nase und ihrem ausgeprägten Finderwillen können sie darüber hinaus auch auf der Schweißfährte Hervorragendes leisten.
6. Schweißhunde
Diese Hunde werden speziell zur Nachsuche auf Schalenwild eingesetzt, das durch nicht tödliche Schüsse oder im Straßenverkehr verletzt wurde. Der Schweißhund hat einen ausgeprägten Geruchssinn, sucht nach der Wundfährte – so nennt der Jäger die Spur das verletzten Wildes. Der Schweißhund hat die Aufgabe, sein Herrchen zu dem verletzten oder verendeten Wild zu führen.
7. Erdhunde
Diese Hunde sind aufgrund ihrer Körpergröße, ihres Arbeitswillen und ihrer Schärfe für die Arbeit im Fuchs- oder Dachsbau bestens geeignet. Ebenso leisten sie bei der Stöberjagd sowie bei der Nachsuchenarbeit an wehrhaftem Wild sehr gute Arbeit.